Zum jährlichen Pfälzer Abend des CDU Ortsverbandes Speyer-West, für den regelmäßig ein Mundartdichter oder –Interpret aus der Pfalz eingeladen wird, kam in diesem Jahr wiederum ein „Speyerer Gewächs“ zum Zuge. Mit Rolf Memmel bestritt ein bühnenerfahrener Mann den Abend, der aufgrund seiner jahrzehntelangen schauspielerischen Aktivitäten in besonderer Weise prädestiniert ist, Texte in pfälzischer Mundart vorzutragen.
Die Vitalität, mit der er Gedichte Pfälzer Autoren interpretierte sucht seinesgleichen.
Unter dem Leitmotiv „Es is’ wie mer sinn“ gab es überwiegend Heiteres, Deftiges und Humorvolles, aber auch Besinnliches aus dem Schaffen von 30 Pfälzer Dichtern zu hören. Besonders begeistert waren die vom Vorsitzenden der CDU Speyer-West, Georg Emes, begrüßten Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Saal des Hauses Pannonia, von den in Gedichtform mitten aus dem Leben geschilderten Situationen. Mit seiner urigen Art gelang es Memmel rasch, die Aufmerksamkeit der Zuhörer, darunter auch mehrere Ratsmitglieder, zu wecken.
So beschrieb er anhand der trostlosen Erlebnisse eines Seniors mit einem Briefmarkenautomaten die Sehnsucht nach einem der früheren Postämter „mit Schalter und Leuten davor und dahinter….“ Auch das Leid eines enttäuschten Partners gab er zum Besten: „Lisbeth, wann’d mich net gern hoscht, kannst mich g’rad gern hawe!“
Ob es die Schilderung des typischen Verhaltens von Menschen unterschiedlicher Temperamente bei Regenwetter war (Lina Sommer) oder die Beschreibung nachbarlichen Neides mit den Worten von Gerd Runck: „Mer hänn alles was mer brauchen, awwer noch lang nit alles wu annre hänn…“, stets begeisterten die mit brillanter Rhetorik vorgetragenen Texte.
In den Pausen des mehr als zweistündigen Programms bestand bei bodenständiger Kost wie Zwiebelkuchen und neuem Wein oder Kartoffelsuppe und Zwetschgenkuchen genügend Gelegenheit sich auszutauschen. Wieder einmal konnte das Ziel des CDU Ortsverbandes Speyer-West erreicht werden, nicht nur auf politischem Sektor aktiv zu sein, sondern mit Veranstaltungen solcher Art auch zur Erbauung und Pflege der Geselligkeit in diesem Stadtteil beizutragen. Ein begeistertes Publikum dankte Rolf Memmel mit anhaltendem Applaus für einen gelungenen Abend.