„Durch die für St. Hedwig gefundene Lösung haben beide Seiten Vorteile, die Kirchengemeinde ebenso wie die weltliche Gemeinde“, stellte der Geschäftsführer der Gewo, Herr Böhmer, bei einem von der CDU Speyer-West organisierten Informationsbesuch im Zentrum Sankt Hedwig fest. Bereits vor Jahren hätten sich erhebliche Veränderungen in Speyer-West abgezeichnet. Nach der Zusammenlegung von Pfarreien, zunächst St. Otto zu St. Hedwig, später durch die Bildung der Pfarreiengemeinschaft zusammen mit St. Josef, sei die Erkenntnis gereift, dass am Standort St. Hedwig nach wie vor zentrale Funktionen erhalten bleiben müssten. Im Laufe von 40 Jahren gewachsene Strukturen hätten für die Bewohner dieses Stadtteils eine nicht zu unterschätzende Bedeutung erlangt, die es zu erhalten gelte.
Im Rahmen des Informationsbesuchs, bei dem der Vorsitzende der CDU Speyer-West, Georg Emes, auch Landtagsmitglied Dr. Axel Wilke, den Oberbürgermeisterkandidat Hansjörg Eger, Ratsmitglied Gerlinde Görgen und als Vertreter der kath. Kirche Pfarrer Ehrmantraut und Diakon Paul Nowicki begrüßen konnte, erläuterte Geschäftsführer Böhmer die aktuellen Planungen der bevorstehenden baulichen Veränderungen. So soll der Kirchenraum mittels einer Trennwand um 1/3 im hinteren Bereich verringert werden. Kirchlicherseits sei diese Lösung hinsichtlich des für sakrale Zwecke künftig geringeren Platzbedarfs zu begrüßen. Das konstruktive Miteinander der Kirchengemeinde und nichtkirchlicher Strukturen in Speyer-West sei durch die Nutzung der übrigen Gebäudeteile als Begegnungsstätte für ältere Menschen und als Mehrzweckräume, nicht zuletzt auch durch den Erhalt der Kegelbahn sichergestellt.
Für die wiederholt diskutierte Quartiersmensa sei ein Bedarf in diesem Stadtteil unverkennbar, zumal sich viele ältere Menschen falsch ernährten. Besonders zu begrüßen wäre die Möglichkeit gemeinsamer Mahlzeiten von Senioren und den Kindern des dem Zentrum angeschlossenen Hauses für Kinder. Allerdings sei auch eine „gesundheitliche Versorgung in diesem Wohnquartier wünschenswert“ so Böhmer. Hier sei derzeit keine Lösung erkennbar, obwohl einige Ärzte noch vor wenigen Monaten Interesse bekundeten.
„Die Attraktivität dieses Wohngebietes muss gestärkt werden“, erklärte Diakon Nowicki, dann würden sich auch wünschenswerte Strukturen entwickeln. Die Pfarrgemeinde wolle daran nach Kräften mitwirken und nicht nur Mieter in dem von der Gewo insgesamt im Wege der Erbpacht übernommenen Areal sein.
Die baulichen Maßnahmen werden laut Böhmer zunächst mit dem Umbau des bisherigen Pfarrhauses beginnen, in dem sich künftig das Büro des Pfarrverbandes sowie Gemeinde- und Gruppenräume befinden. Nach Abschluss dieser Arbeiten im Sommer soll der Umbau des Kirchenraumes und des Foyers beginnen. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen des Zentrums wird auch das Haus für Kinder St. Hedwig um zwei Gruppenräume erweitert und die Außenfläche vergrößert.
Einhellig wurde die Möglichkeit begrüßt, am Standort des Zentrums St. Hedwig im Rahmen des mehrjährigen Förderprogramms Soziale Stadt Speyer-West günstige Betätigungsfelder ausweisen zu können. Abschließend zeigte sich Ortsvorsitzender Emes erfreut über den gelungenen Interessenausgleich zwischen Kirche und Gewo als Partner. Bei Konzepten, die auf die Bedürfnisse der Bewohner angepasst sind, werde das Zentrum nach dem Umbau sicherlich gut angenommen. Mit dem Wunsch für einen guten Verlauf der Bauarbeiten verband er den Dank für die umfassenden Erläuterungen durch Gewo-Geschäftsführer Böhmer.