Leider muss einmal mehr festgestellt werden, dass die Stadt Speyer die Suppe auslöffeln muss, die ihr von anderen eingebrockt wird.
Nachdem bereits mehrfach der Antrag der Stadt Speyer auf Einrichtung eines Wirtschaftsgymnasiums an der Johann-Joachim-Becher Schule seitens der Landesregierung abgelehnt wurde und das Projekt nunmehr wohl auf die lange Bank geschoben werden soll, sind weitere Anstrengungen erforderlich. Sachliche Gründe gegen die Einrichtung liegen offensichtlich nicht vor.
Die Räumlichkeiten sind vorhanden ebenso die erforderlichen Schülerzahlen und die Nachfrage. Eine konstruktive Einbindung in die Bildungslandschaft der Stadt mit den beiden Realschulen Plus aber auch der Edith-Stein-Realschule und gegebenenfalls der Integrierten Gesamtschule in Speyer Ost ist gewährleistet so wie sich ein Wirtschaftsgymnasium auch zur Entlastung der vorhandenen Gymnasien aufdrängt. Umso unverständlicher ist die bisherige Ablehnung ohne Begründung der einvernehmlich geforderten Einrichtung des Wirtschaftsgymnasiums. Weitere konzertierte Aktionen sind somit erforderlich. Auf Anregung des OB-Kandidaten Eger wird dementsprechend in der kommenden Stadtratssitzung von der CDU erneut beantragt, die Verwaltung zu beauftragen sich erneut um die Zustimmung zur Einrichtung eines Wirtschaftsgymnasiums an der Johann-Joachim-Becher Schule zu bemühen.
OB-Kandidat Hansjörg Eger weist darüberhinaus auf die große und wachsende Bedeutung sozialpädagogischer Betreuung an Schulen hin. Jugendliche benötigen in problematischen Lebenssituationen fachlich qualifizierte Hilfe, die rein zeitlich von den Lehrkräften nicht erwartet werden kann. Gerade auch an der Johann-Joachim-Becher Schule wird bereits heute eine sozialpädagogischen Betreuung von außerordentlicher Bedeutung geleistet. Bislang verfügt die Schule mit rund 2000 Schülern über zwei Halbtagskräfte für Schulsozialarbeit, die sich vornehmlich auf die Schüler und Schülerinnen ohne Hauptschulabschluss im Berufsvorbereitungsjahr konzentrieren. Hier ist seit Jahren eine Schulsozialarbeit wichtig, um den Jugendlichen eine reelle Chance für einen Einstieg in das Berufsleben zu eröffnen. Von wachsender Bedeutung wird die Schulsozialarbeit aber auch außerhalb des Berufsvorbereitungsjahres wie der OB-Kandidat Hansjörg Eger aus seiner anwaltlichen Tätigkeit bestens bestätigen kann. Hier obliegt der Schulsozialarbeit eine wichtige präventive Funktion. Der Ausbau der Schulsozialarbeit ist folglich geboten. Da die Stadt eine weitere finanzielle Belastung nicht übernehmen kann wird der Stadtrat in der kommenden Sitzung aufgefordert, die Einrichtung einer weiteren Stelle an der Johann-Joachim-Becher Schule zu prüfen. Dem Vernehmen nach steht das Land der Finanzierung einer halben Stelle positive gegenüber, so dass daneben mit dem Rhein-Pfalz-Kreis im Hinblick auf die zahlreichen Schüler aus dem Kreis an der Schule die Gesamtfinanzierung möglich sein sollte.
Wünschenswert ware darüberhinaus die Etablierung der Schulsozialarbeit auch im Grundschulbereich. Es ist nicht einsichtig, weshalb die Hauptschulen eine entsprechende Förderung erfahren, während die mit vergleichbaren Problemen konfrontierten Grundschulen vom Land ohne Förderung bleiben.
Schließlich ruft der OB-Kandidat Eger die Bevölkerung und Eltern auf, sich nicht von der Landesregierung verunsichern zu lassen, was die Einrichtung der beiden Realschulen Plus in Speyer angeht. An beiden zukünftigen Realschulen Plus sind sehr motivierte und fähige Lehrkräfte und in Kooperation mit Eltern und Vereinen Ganztagesangebote organisiert. Auch die Stadt wird das ihr Mögliche leisten, z.B. mit der Essensversorgung. Die richtige Antwort der Speyerer an die Landesregierung müssen hohe Anmeldezahlen bei beiden Schulen sein.