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Atompolitik: CDU Speyer schreibt Offenen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Merkel

Speyerer CDU spricht sich für Neubewertung der Gefahrenlage und konsequente Energiewende aus

Kreisvorsitzender Michael Wagner, Fraktionschef Dr. Gottfried Jung und Landtagsabgeordeneter Dr. Axel Wilke haben sich unter dem 16.03.2011 in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt.
Der Wortlaut des Offenen Biefes:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
liebe Frau Dr. Merkel,
 
mit tiefer Betroffenheit verfolgt die Speyerer CDU die schrecklichen Entwicklungen in Japan. Eine verheerende Katastrophe hat das japanische Volk von heute auf morgen mitten aus dem Alltag gerissen. Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Menschen in Japan.
 
Die verheerende Katastrophe hat jedoch nicht nur Japan, sondern die ganze Welt erschüttert. Das bisher Undenkbare ist zur schrecklichen Realität geworden und zwingt zur Überprüfung der eigenen Positionen.
 
Aus diesem Grunde möchten wir Sie, liebe Frau Bundeskanzlerin, bestärken, den jetzt von Ihnen eingeschlagenen Weg in der deutschen Atompolitik konsequent weiter zu gehen. Bei der Frage der Laufzeit von Atomkraftwerken darf es keine Denkverbote geben. Reaktoren, die im Blick auf mögliche neue sicherheitstechnische Erkenntnisse nicht absolut sicher sind, müssen umgehend vom Netz genommen werden. Ohne den Ergebnissen der nun stattfindenden Prüfungen vorgreifen zu wollen, sieht die Speyerer CDU keine Grundlage mehr für den Weiterbetrieb der sieben ältesten Atommeiler, darunter Philippsburg 1, der in direkter Nachbarschaft zu Speyer gelegen ist.
 
Ganz entscheidend ist: Die Brücke hin zu den regenerativen Energien und zu mehr Energieeffizienz muss nun zügiger und beherzter geschlagen, der Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien schneller gegangen werden. 
 
In diesem Zusammenhang dürfen wir Sie darauf hinweisen, dass die CDU Speyer bereits im vergangenen Jahr unter dem Titel „Speyer 100% regenerativ“ eine Initiative gestartet hat, wonach das Sparen von Energie forciert und bis 2030 so viel Strom regenerativ erzeugt werden soll, wie in Speyer benötigt wird. Bis 2040 soll dasselbe Ziel für die Wärmeversorgung erreicht werden. Eine entsprechende Zielsetzung für die Stadtpolitik hat der Speyerer Stadtrat beschlossen.
 
Der Speyerer CDU ist klar, dass diese Ziele nicht nur unter der Voraussetzung eines entsprechenden Engagements der Stadt und der Speyerer Stadtwerke erreicht werden können, sondern dass alle Speyerer und auch alle Speyerer Betriebe auf dem Weg zu diesen Zielen „mitgenommen“ werden müssen. Und da jeder einzelne hierzu seinen Beitrag leisten muss, haben die Mitglieder der Speyerer CDU-Fraktion vor einem Jahr bereits ihren Stromversorgungsvertrag auf den Bezug von regenerativ erzeugtem Strom umgestellt.
 
Sie haben Recht, verehrte Frau Bundeskanzlerin, wenn Sie sagen, dass wir nach den Ereignissen in Japan nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können.
Die verheerende Atomkatastrophe in Japan zwingt in der Tat nicht nur uns Deutsche bei der Energieerzeugung neue Wege einzuschlagen.
 
Für die Bewältigung Ihres schwierigen Amtes in nicht einfachen Zeiten wünschen wir Ihnen eine glückliche Hand und Gottes reichen Segen.
 
In herzlicher Verbundenheit
Ihre
 
Michael Wagner     Dr. Axel Wilke                      Dr. Gottfried Jung
Kreisvorsitzender   Landtagsabgeordneter    Fraktionsvorsitzender