Die CDU-Fraktion zur Zukunft des Speyerer Friedhofs
Der Speyerer Friedhof ist ein würdevoller Ort der Erinnerung, dessen intensive Begrünung und besondere Atmosphäre ihn unter vielen anderen Friedhöfen in der Umgebung hervorhebt. Aber auch ein Friedhof, der Ruhe und Tradition ausstrahlt, muss immer neu an sich verändernde Bedürfnisse der Menschen angepasst werden. Deshalb haben die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD mit ihrem gemeinsamen Antrag vom 20. September 2014 an den Stadtrat, den dieser auch beschlossen hat, den Startschuss dafür gegeben, dass die weitere Entwicklung des Friedhofs überdacht wird. Zu diesem Zweck ist eine Arbeitsgruppe des Stadtrats gebildet worden. Diese Arbeitsgruppe ist nach unserem Verständnis nicht auf Dauer, sondern bis zur Entwicklung eines Zukunftskonzepts für den Friedhof angelegt.
Den Speyerer Friedhof und den Friedwald in Dudenhofen sehen wir nicht als „konkurrierende“ Einrichtungen, sondern hinter beiden Einrichtungen stehen zwei völlig unterschiedliche Konzepte, die sich nur an ihrem jeweiligen Standort verwirklichen lassen.
Uns von der CDU-Stadtratsfraktion kommt es darauf an, dass sich der Speyerer Friedhof neben der „klassischen“ Begräbnisform mit Reihengräbern noch mehr neuen Ideen und Begräbnisformen öffnet. Dabei muss man allerdings sehen, dass schon jetzt in dieser Richtung viel getan wird – mehr als wahrscheinlich vielen Menschen bewusst ist. Verstärkt reagieren muss die Stadt auf den Wunsch vieler Hinterbliebener, dass sie von Anfang an oder längerfristig von Pflegeaufwendungen und Pflegekosten entbunden werden, weil viele Menschen ihren Angehörigen keine aufwändige Grabpflege aufbürden wollen. Einen besonderen Bedarf sehen wir deshalb für pflegeleichte und dennoch einladend angeordnete Grabstätten bzw. für Grabstätten, bei denen die Hinterbliebenen gegen eine einmalige Zahlung in überschaubarer Höhe ganz von der Grabpflege entpflichtet werden. Auch das Interesse an einer möglichst naturnahen Bestattung wächst immer mehr. Bei der Entwicklung und Umsetzung solcher Konzepte wünschen wir uns eine enge Kooperation mit den Speyerer Friedhofsgärtnern.
An baulichen Maßnahmen ist die Sanierung der Toilettenanlage an der Wormser Landstraße nebst dortigem Eingangsbereich dringend erforderlich. Deshalb war es uns wichtig, dass diese Maßnahme in das Investitionsprogramm aufgenommen wird, für das Bundesmittel eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang ist auch die Verbesserung der Parkplatzsituation in der Wormser Landstraße notwendig. Zu prüfen ist darüber hinaus, ob im Umfeld der Friedhofshalle eine Überdachung möglich ist, die im Freien auf die nächste Beerdigung wartende Trauergäste bei Regen schützt.
Aus der Bevölkerung hören wir immer wieder den Wunsch, das Fahrradfahren auf dem weitläufigen Friedhof zu erlauben. Dieser Wunsch soll nach unserer Meinung in der Arbeitsgruppe aufgegriffen und diskutiert werden. Es besteht auch der Wunsch, die Kosten bei einer erneuten Öffnung eines Grabes wegen Doppelbelegung möglichst niedrig zu halten. Es ist zu prüfen, wie durch eine veränderte technische Ausstattung des Friedhofsbetriebs dem Rechnung getragen werden kann. Um noch mehr Anregungen aus der Bevölkerung zu bekommen, wäre es schön, wenn die RHEINPFALZ eine „Ideenbörse“ veranstalten würde. Wir wollen nicht, dass an den Menschen vorbei über den Friedhof nachgedacht wird.
Einen praktischen Bedarf sehen wir auch für einen Online-Service, der es den Bestattungsunternehmen ermöglicht, unmittelbar im Gespräch mit Trauernden online einen Beerdigungstermin festzulegen.