Einen herzlichen Empfang bereitete die Leiterin des Hospizes im Wilhelminenstift, Sr. Iris Endres, der Frauen Union Speyer, die vor dem Hintergrund der parlamentarischen Beratungen zu Palliativ- und Hospizversorgung sowie zur Sterbebegleitung im Bundestag einen Eindruck aus der Praxis gewinnen wollte. Begleitet wurde die Gruppe auf Einladung der FU-Vorsitzenden Silvia Hoffmann von MdL Dr. Axel Wilke, der im Vorfeld anstehender Informationsgespräche auf Landesebene ebenfalls einen Einblick in die gängige Praxis erhalten wollte.
Wie Sr. Iris berichtete, entstanden Hospizgedanke und Palliativmedizin als Alternative zu der in der Schweiz praktizierten aktiven Sterbehilfe. Dahinter steht der Wunsch, Menschen am Ende ihres Lebens menschenwürdig zu begleiten - sie sterben lassen zu können. Noch vor 20 Jahren ein Novum in Rheinland-Pfalz existieren mittlerweile insgesamt 7 Hospize, weitere befinden sich im Aufbau, so Sr. Iris. Aufnahmevoraussetzung ist eine schwere onkologische Erkrankung in einem Stadium, in dem die Erkrankung „nach menschlichem und medizinischem Ermessen in absehbarer Zeit zum Tode führt“. Hospize verfügen zur Betreuung ihrer „Gäste“ über einen privilegierten Personalschlüssel und werden durch Ehrenamtliche unterstützt.
Die ärztliche Versorgung basiert auf dem „Hausarztsystem“, was bedeutet, dass die kooperierenden Ärzte 24 h pro Tag ansprechbar sein müssen. Das Wilhelminenstift bspw. arbeitet mit 7 Ärzten und 20 Ehrenamtlichen zusammen. „Psychologische Hilfestellung“ gewährt darüber hinaus „Mäuslein“, ein von einem ehemaligen „Gast“ übernommener Papagei, der laut Sr. Iris nicht nur über einen großen Wortschatz, sondern auch über ein gewisses Maß an Empathie verfügt und nachmittags gerne mal Kaffee anbietet – zumindest verbal.