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CDU beantragt gemeinsam mit SPD die Prüfung von Frischküchen in Kindertagesstätten

In einem gemeinsamen Antrag beauftragen CDU und SPD die Verwaltung mit der Prüfung der Realisierungsmöglichkeiten einer Frischküchenverpflegung in Speyerer Kindertagesstätten.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten, folgenden Prüfantrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Stadtrates zu setzen:

Die Stadt Speyer hat das Ziel, möglichst alle Kinder in den städtischen Kindertagesstätten mit frisch zubereitetem Essen zu versorgen.

Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, welcher Aufwand erforderlich ist, um die städtischen Kindertagesstätten mit einer Frischküche auszustatten, soweit sie nicht schon jetzt über eine solche verfügen.

Weiterhin wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, mit welchen Aufwänden geplante und neu zu errichtende Kindertagesstätten mit einer Frischküche ausgestattet werden können.

Als Alternative soll geprüft werden, mit welchem Aufwand einzelne Kindertagesstätten von anderen Kindertagesstätten, die über eine Frischküche verfügen, oder von anderen Frischküchen mit versorgt werden können.

Als weitere Alternative soll geprüft werden, mit welchem Aufwand eine zentrale Großküche als Frischküche zur Versorgung von städtischen Kitas und ggf. auch Schulen errichtet werden kann.

Die Prüfungsergebnisse sollen dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt werden. Dabei sind als Kostenschätzungen neben erforderlichen Investitionen auch laufende Kosten anzugeben. Für die Frischküchen und die zentrale Großküche sind mögliche Lösungen und Standorte vorzulegen.

Begründung:

Die gesunde Ernährung der Kinder und das Wissen darum sind eine wichtige soziale Aufgabe und eine der wichtigsten Fragen der Primärprävention unserer Gesellschaft. Deshalb hat der Stadtrat[1] entschieden, dass die Versorgung der Kinder in den städtischen Kitas auf der Grundlage der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erfolgen soll. Siehe hierzu auch das „Konzept der Mittagsverpflegung in städt. Kindertagesstätten“.[2] Die Stadt Speyer hat damit im Land eine Vorreiterfunktion übernommen.

Unstrittig gilt in Expertenkreisen die „Frischküche vor Ort“ als die beste gesunde Verpflegungsform - gerade auch vor dem Hintergrund, dass in Familien der Trend zu Fertiggerichten zunimmt. Es wird oft nicht mehr zu Hause gekocht. Essen und Mahlzeiten haben immer häufiger keinen festen Platz im Tagesablauf, denn viele Eltern sind beruflich stark eingespannt. Die Mittagsmahlzeit (einzige warme Mahlzeit) übernimmt eine zentrale Rolle bei der gesunden Ernährung der Kinder.

Die Integration der Themen Ernährung/Essverhalten in pädagogische Konzepte wird einfacher. Auch bietet ein kurzer Kommunikationsweg eine intensivere Beteiligung von Eltern und Kindern. Zusätzlich bietet die Frischküche eine flexiblere Anpassung an die Anzahl der Essen. Auch der Einsatz regionaler, saisonaler und ökologisch erzeugter Produkte kann besser berücksichtigt und gesteuert werden. Aspekte der Nachhaltigkeit werden damit gänzlich umgesetzt. Dem Leitbild einer gesunden Stadt kann damit entsprochen werden.

Unter den elf städtischen Kindertagesstätten verfügen derzeit zwei (Wola und Schatzinsel) über eine Frischküche. Die Frischküche der Wola beliefert auch die Kita Cite de France.

Sieben weitere Kitas bieten keine Frischküche an, sondern stellen das Mittagessen über eine Mischverpflegung sicher. Hier wird mit Heißluftöfen bzw. Dampfgarern gearbeitet, ebenso werden weitere Speisen vor Ort zubereitet (z.B. Salate, Desserts etc.).

Das Sarah-Lehmann-Haus hat andere Öffnungszeiten und bietet lediglich Snacks an.

Um eine Diskussions- und Entscheidungsgrundlage dafür zu erhalten, wo weitere Frischküchen ohne Verzicht auf Kita-Plätze möglich wären und welcher Mehraufwand in Bezug auf Baumaßnahmen, Ausstattung und Personal entstünde, soll der Verwaltung ein Prüfungsauftrag erteilt werden.

Ein alternativ gangbarer Weg, um allen Kindern der Kitas die gleiche, gesunde Verpflegungsform mit hoher Qualität zu ermöglichen, ist eine Mitversorgung dieser bestehenden Kitas durch benachbarte Kitas mit frischen Speisen. Auch dieser Weg soll überprüft und in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden.

Als weitere zu prüfende Alternative soll der Bau einer Großküche an zentraler Stelle, die u.U. auch an eine Schulmensa bzw. Kantine angebunden sein könnte, geprüft werden. Eine Großküche könnte als Ausbildungsbetrieb sowie Integrations- und/oder Inklusionsbetrieb eine Vorbildfunktion einnehmen. Den freien Trägern könnte angeboten werden, sich der Versorgung durch die Großküche anzuschließen. Ein möglicher Standort könnte am oder in unmittelbarer Nähe des „Doppelgymnasiums“ (Hans Purrmann-Gymnasium/Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium) sein.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Axel Wilke                               Walter Feiniler
CDU-Fraktionsvorsitzender      SPD-Fraktionsvorsitzender



[1] Vorlage 1756/2015, DGE - Qualitätsstandards; Antrag der CDU-Stadtratsfraktion vom 16.12.2015

[2] Vorlage 1878/2016, Einführung von DGE-Qualitätsstandards bei der Mittagsverpflegung in Kindertagesstätten in städt. Trägerschaft