Nur mit breiter Unterstützung durch die betroffenen Bürger und durch Politiker können beim Schutz vor Verkehrslärm Erfolge erzielt werden. Dies ist eine der Kernaussagen des Ludwigshafener Baudezernenten, Dipl. Ing. Ernst Merkel, der beim CDU-Ortsverband Speyer-West über einschlägige Erfahrungen im Raum Ludwigshafen referierte.
Rund 40 Anwohner, darunter auch die Ratsmitglieder Karl-Heinz Jung und Michael Wagner, konnte der Ortsvorsitzende Georg Emes zu dem Vortrag Merkels im Haus Pannonia begrüßen.
Die als notwendig bezeichnete eindeutige parteiübergreifende Willensbildung ist in Speyer mit der vom Stadtrat aufgrund einer Initiative der CDU-Fraktion am 24. Mai 2007 einstimmig beschlossenen Resolution zum Lärmschutz bereits erfolgt. Mit ihr wurden vor allem wirksame Kontrollen des Nachtfahrverbotes, eine Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und ein Überholverbot für Lastkraftwagen gefordert (Überholverbot ist inzwischen angeordnet).
Nach Meinung des Ortsvorsitzenden war die Zunahme des LKW-Verkehrs auf der Umgehungsstraße nach Einführung der Maut für Bundesautobahnen zu erwarten, weil sich die autobahnähnlich ausgebaute B 9 in der Mitte zwischen den mautpflichtigen rechtsrheinischen Autobahntrassen und der A 61 bzw. A 65 auf rheinland-pfälzischer Seite befindet. Die Lärmschutzwand in Speyer gilt zwar als die teuerste im ganzen Land. Andererseits ist es kein Geheimnis, dass die glatten Betonoberflächen den Verkehrslärm weniger absorbieren als reflektieren und damit nicht die entsprechende Wirksamkeit zeigen können.
Eine Verdrängungsgefahr des Verkehrs auf nachgeordnete Verkehrswege (Landesstraßen, Kreisstraßen) ist bei einer Mautregelung auf der B 9 nach Meinung des Ortsverbandes nicht zu befürchten, weil die strukturellen Voraussetzungen hierzu überhaupt nicht gegeben sind. Im übrigen muss die bei Ludwigshafen auf 80 km/h festgelegte zulässige Höchstgeschwindigkeit auch auf der B 9 in Speyer erreichbar sein.
Ortsvorsitzender Emes dankte dem Referenten für seine umfassende Darlegung des Themenbereichs aus Ludwigshafener Sicht, die für weitere Aktivitäten auf Speyerer Ebene zur Verbesserung der Lebensqualität für die Anwohner wertvolle Hinweise und Anregungen vermittelte.